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Zuhause in zwei Welten

Zuhause in zwei Welten

01.08.2010
Zuhause in zwei Welten: Viele unserer Schülerinnen und Schüler haben ihre Wurzeln in einem anderen Land. Meistens sind es ihre Eltern, die aus unterschiedlichen Gründen in die Schweiz gekommen sind. Zuhause und mit ihren Verwandten sprechen die Jugendlichen ihre Muttersprache, in der Schule sprechen sie Deutsch. Sie leben also in zwei Welten.
Im folgenden Interview äussern sich sechs Schülerinnen und ein Schüler zu zehn Fragen.


Vornamen:
Aylin, Deborah, Wide, Heda, Dorentina, Sharanky, Danni

Meine Muttersprache ist:
Italienisch, Portugiesisch, Kroatisch, Tschetschenisch, Albanisch, Tamilisch, Chinesisch

Guten Tag heisst:
Buongiorno, bom dia, dobar dan, süri dick hül, mirë dita, vanagam, ni hao

Herkunftsland meiner Eltern:
Italien, Brasilien, Kroatien, Tschetschenien, Kosovo, Sri Lanka, China

Warum wir in der Schweiz sind:
  • Ich wurde in der Schweiz geboren, aber meine Eltern wurden in Italien geboren. Da die Mutter meines Vaters in die Schweiz zog, nahm sie meinen Vater und ihre Familie mit.
  • Weil meine Mutter meinen Vater geheiratet hat, sind sie hierher gezogen. (Vater ist Schweizer, Mutter Brasilianerin).
  • Meine Eltern besuchten für einige Tage die Schweiz. Weil es ihnen so sehr gefiel, wollten sie schliesslich hier ein neues Leben beginnen.
  • Wir sind vor dem Krieg geflohen.
  • Wir sind geflüchtet vor dem Krieg.
  • Mein Vater arbeitete für eine Schweizer Firma in Genf. Mittlerweile haben sie eine eigene Firma.
Das gefällt uns in der Schweiz:
  • Alles: die Schweiz ist wie unser Heimatland, obwohl die Offenheit der Menschen und die Mentalität anders sind. Wir haben mehr Temperament, oder wie man so schön sagt „Südländer-Blut“.
  • Die Schweiz ist sehr schön. Die Schulbildung ist hier sehr gut.
  • Uns gefällt die Schweizer Landschaft und die Pünktlichkeit der Schweizer. Wir fühlen uns hier einfach pudelwohl.
  • Es ist sehr schön, still und man hat seine Rechte. Man wird sehr gut behandelt und der Bildungsstand ist super.
  • Wir sind in der Schweiz, weil uns die Schweiz ein besseres Leben bietet. Hier ist die Schulbildung viel besser und das Leben disziplinierter.
  • Es ist hier sicherer und sauberer.
  • Eines muss ich zugeben: in der Schweiz fühle ich mich sicherer. Das Klima ist auch besser, es ist fast nie zu heiss oder zu kalt.
Das ist ganz anders in meinem Ursprungsland:
  • Das Klima ist wärmer. Die Essenszeiten sind auch anders als hier. Man isst mit der gesamten Familie am Tisch, mit der Grossmutter, es sind also mehrere Generationen zusammen.
  • In Brasilien sind die Menschen offener als in der Schweiz. Hier sind sie eher zurückhaltend.
  • In Kroatien ist das Klima viel wärmer. Die Menschen sind weniger im Stress. Fast alle meine Verwandten leben in Kroatien.
  • Mein Land ist muslimisch, Röcke und Kopftücher sind obligatorisch. In den Schulen werden Uniformen getragen. Es herrscht meistens weniger Disziplin als hier in der Schweiz.
  • Die Regierungsform ist in Kosovo ganz anders. Der Präsident und die Minister regieren. Auf die Schule wird nicht so grosser Wert gelegt und die Lehrer sind schlecht bezahlt. Die Zahl der Arbeitslosen ist sehr hoch.
  • Die Ernährung ist ganz anders: exotische Früchte. Andere Kultur, andere Religion.
  • China ist ganz anders. Es hat Vorteile, z.B. das gute und vielfältige Essen. In China sind praktisch überall Restaurants anzutreffen, egal wo du bist. Meiner Meinung nach gibt es dort auch viel mehr Freizeitaktivitäten wie z.B. Karaoke-Hallen, riesige Freizeitparks, riesige Einkaufszentren, die bis spät Abends noch offen sind. Natürlich gibt es auch Nachteile, z.B. ist die Schule viel strenger, die Luft schlechter, die Sprache schwieriger.
Was ich meiner Klasse in ? zeigen würde:
  • Den Unterschied zwischen Nord und Süd.
  • Ich würde allen sofort die Früchte zeigen, denn für mich sind die Früchte nirgends so köstlich wie in Brasilien!
  • Ich würde meiner Klasse die Sehenswürdigkeiten Kroatiens zeigen: die Nationalparks, die historischen Städte, die Strände, die Inseln, die Riffe, das Meer.
  • Es gibt in Tschetschenien einen Park, der heisst „die kleine Schweiz“. Ausserdem würde ich meiner Klasse die wunderschöne Moschee zeigen und den riesigen Bazar, wo man frische Früchte kaufen kann.
  • Ich würde gerne die Stadt zeigen und unser Haus in Ferizaj so wie die schöne Landschaft. Ich würde allen die kosovarische Spezialität „Flia“ vorstellen.
  • Dass in der Schweiz alle zur Schule gehen können, was in Sri Lanka anders ist.
  • Ich würde voller Stolz folgendes zeigen: Das „Vogelnest“, das gute Essen, "Zhangjiajie", dort wurde nähmlich Avatar gedreht, die tollen Instrumente wie z.B Guqin, die chinesische Mauer, meine netten Verwandten, den rasenden Verkehr.
Das zu sagen, ist mir wichtig:
  • Ich lebe gerne in der Schweiz und habe auch meine Familie und meine Freunde hier. Aber mein Herz schlägt trotzdem für Italien.
  • Brasilien besteht nicht nur aus Samba und Fussball (wie die meisten denken, wenn sie „Brasilien“ hören).
  • Obwohl wir ein muslimisches Land sind, werden bei uns die Frauen nicht schlecht behandelt. Viele Leute denken auch, dass Tschetschenien eine riesiges Dorf sei, weil das Land nicht bekannt ist, aber das stimmt nicht. Es ist sehr modern.
  • Man sollte sich nie schämen zu sagen, woher man kommt.
  • Ich finde es toll, dass wir hier in der Schweiz gleichberechtigt sind wie andere Menschen, was in Sri Lanka leider nicht der Fall ist. Ich hoffe, dass sich das ändern wird.
  • Für meine Zukunft gibt es hier viel mehr Arbeitsstellen als in China
Auf Wiedersehen heisst:
Arriverdeci, até-logo, do videnja, del res chül, mirupafshim, mintum santhipoom, zai jian