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Geschichte

Die Gründung

Nach einer Vorbesprechung am 16. Juni 1926 im Café Seiler, an der Werner Krebser, Buchhändler, Dr. Karl Dannegger, Gerichtspräsident und Dr. Martin Trepp, Schulvorsteher, teilgenommen haben, fand am 7. Juli 1926 in der "Metzgern" die Gründungsversammlung der VTP statt. 30 Ehemalige nahmen an der Versammlung teil. Am Ausschiesset-Dienstag, 5. Oktober 1926, hielt die VTP ihre erste Hauptversammlung im "Schlüssel" am Plätzli in Thun ab.

Mitgliederbestand

Im Gründungsjahr 1926 schrieben sich 200 ehemalige Thuner Prögeler in die Mitgliederliste ein. Anlässlich der Hunderjahrfeier des Progymnasiums, die am 1. Oktober des Jahres 1938 mit der Hauptversammlung der VTP zusammenfiel, waren 400 Mitglieder anwesend. Die Vereingung zählte in diesem Jahr rund 1200 Mitglieder. Bis im Jahre 1946 stieg der Bestand auf 1900 Mitglieder. Und im Jahre 2001 zählt die VTP insgesamt 4'600 Mitglieder.

Der erste Vorstand der VTP

Im Jahre 1926 bestand der Vorstand aus 11 Mitgliedern. Das am 15. Juli 1926 bestellte Vorstandsbüro setzte sich aus folgenden Mitgliedern zusammen:
Präsident : Dr. Karl Dannegger, Gerichtspräsident
Vizepräsident : Dr. Martin Trepp, SchulvorsteherProgymnasium
1. Sekretär : Werner Krebser, Buchhändler
2. Sekretär : Heinrich Ziegler, Angestellter Polizeibüro
Kassier : Walter Zimmermann, stud.med.

Die Präsidenten der VTP

Dr. Karl Dannegger, Gerichtspräsident (1926-1930)
Dr. Paul Kürsteiner, Arzt (1931-1933)
Dr. Ernst Jost, Arzt (1933-1938)
Werner Krebser, Buchhändler (1938-1942)
Dr. Oskar Roost, Fürsprecher (1942-1947)
Dr. Eduard Lüthi, Fürsprecher (1947-1952)
Dr. Kurt Lüthi, Arzt (1952-1962)
Arnold Itten, Notar (1962-1979)
Hans-Peter Schüpbach, Fürsprecher (1979-1991)
Beat Straubhaar, Oekonom, Spitaldirektor, Gemeinderat (1991-2000)
Felix Bangerter, Fürsprecher und Notar (2000-2009)
Dr. Guy Pauchard, Arzt, (2009-2022)
Tamara Gerber, dipl. Betriebswirtschafterin (HF) (ab 2022)

Jahresberichte

Die Jahresberichte der Vereinigung - alle ehemaligen Thuner Prögeler erhalten diese alljährlich jeweils bis Ende August zugestellt - informieren über
  • Thun, wie es leibt und lebt: Wissenswertes über Politik, Schule, Wirtschaft, Kultur, Sport, Stadt und Land, Quartiere und Leiste, Gesundheit und Soziales, Allerlei
  • Schulbetrieb im Progy
  • Von nah und fern, aus dem Leben von ehemaligen Thuner Prögelern
  • Hinschied von Ehemaligen
  • Klassenzusammenkünfte der Ehemaligen
  • Jahresversammlungen der Vereinigung
  • Erfolgsrechnungen und Bilanzen der Vereinigung
  • Kleinkaliberschiessen und Armbrustschiessen der Ehemaligen
  • Ausschiesset
  • Kadettenkorps und Armburstschützenkorps
  • Mitteilungen
  • Treffpunkte für ehemalige Progyklassen

Die Berichterstatter der VTP

1926-1948: Dr. Martin Trepp, Dr.med. Kürsteiner, Dr. E. Jost, Werner Krebser, Dr. Georg Blocher sowie Heinrich Kunz (1949-1962)
Hans Hofmann (1963-1968 und 1983-1985)
Alois Widmer (1969-1974)
Paul Kunz (1975-1982)
Jean-Pierre Duboux (1986-1993)
Robert Landolt (1994-2009)
Heinz Schürch (ab 2010)

Jahresbeitrag

Die ersten Jahresbeiträge wurden auf 2 Franken festgelegt. Bei der Statutenrevision im Jahre 1938 wurde dieser auf mindestens 2 Franken, später auf 3 Franken und im Jahre 1968 auf 5 Franken erhöht. Seit 2008 beträgt er 10 Franken.

Die Zuwendungen an Progy, Kadetten- und Armbrustschützenkorps

Als äusseres Zeichen der Anerkennung guter Leistungen von Kadetten und Armbrustschützen beteiligte sich die VTP bereits in den Dreissigerjahren alljährlich an der Preisverteilung an die beiden Korps. So wurden beispielsweise 1935 je eine silberne Uhr, eine silberne und eine bronzene Medaille von der Berner Gruppe der Ehemaligen gespendet. Dem Sieger im Vierkampf wurde von den in Zürich wohnenden Ehemaligen eine silberne Uhr überreicht. Die Thuner Gruppe der Ehemaligen bedachte den Sieger im Fünfkampf mit einer silbernen Uhr. In den Dreissgerjahren unterstützte die Vereinigung alljährlich einen jungen und begabten ehemaligen Schüler mit 100 Franken als Beitrag an sein Studium.
Und noch einige Beispiele von Unterstützungsbeiträgen: Projektoren, Tonbandgeräte, Radios, Kompasse, Video-Recorder, Tonfilmapparatur, Physikinstumente, Biologiematerial, Fotokopierapparate, Mikroskope, Personalcomputer, Klavier und Konzertflügel, Beiträge an Reisekasse, Beitrag Biotop, Neuinstrumentierung Kadettenmusik, Marschtrommeln, Armbrustwaffen, Kostüme, Kleinkalibergewehre, Beitrag an Renovation Keller Knabenschützenhaus und Wandbild Etienne Clare, Beitrag an Täntschsanierung.
Von 1954 bis 2000, also in 46 Jahren, wurden von der VTP Zuwendungen an das Progy und an das Kadetten- und Armbrustschützenkorps im Gesamtbetrag von 225 000 Franken erbracht. Die von der VTP in den Jahren 1926 bis 2001 geleisteten Unterstützungsbeiträge übersteigen 300 000 Franken deutlich.

Auswärtige Thuner in Zürich

Im Jahre 1950 schlossen sich einige in Zürich lebenden ehemalige Thuner Prögeler zusammen mit dem lobenswerten Vorsatz, sich immer wieder zu regelmässigen Stammrunden zu treffen. Nicht nur lauter arrivierter Männer, ehemalige Prögeler, Kadetten oder Armbrustschützen waren zusammengekommen. Viele hatten ihre meist fern von Thun gefundenen Ehegattinnen zum Treff mitgebracht. Die Treue und das grosse Mitinteresse am Thuner-Stamm Zürich machten diese Gesellschaft in ihrer gesunden Mischung richtig sympathisch. So sind denn seit Jahren alle, die in Thun aufgewachsen sind oder hier die Schule besucht haben und in Zürich oder der Region wohnen, jederzeit freundlich eingeladen, am Stamm teilzunehmen.
Seit 1966 stiftet der Thuner-Stamm Zürich ohne Unterbruch zum Ausschiesset den begehrten "General-Guisan-Preis". Bereits zum 23. Mal, davon zum 5. Mal in Dübendorf, organisierten die Zürcher das zur Tradition gewordene Freundschafts-Armbrustschiessen zwischen den "Zürcher-Thunern" und den "Thuner-Thunern". Dazu wird auch der jeweilige Gewinner des „General Guisan“ Preises eingeladen. Jedes Mal ist es ein friedlicher Wettstreit und ein geselliges Ereignis, finden sich doch immer wieder Mannen und Frauen aus Zürich und Thun ein, um in der gemütlichen und idyllisch im Walde gelegenen Schiess-Anlage des Armbrustschützenvereins zusammen zu sein und einen unvergesslichen Tag zu erleben.

Auswärtige Thuner in Bern

Initiiert von ehemaligen Thuner Prögelern entstand in den Dreissigerjahren die Vereinigung auswärtiger Thuner in Bern, welche sich in den Neunzigerjahren auflöste. Ihr gehörten Mitglieder beiderlei Geschlechts an, die in Thun aufgewachsen sind oder hier die Schulen besucht haben. Sie trafen sich während Jahrzehnten einmal pro Monat zu einer freien und ungezwungenen Zusammenkunft. Alle Jahre am Ausschiesset spendete die Berner Gruppe der Ehemaligen schöne und wertvolle Gaben an die Thuner Kadetten und Armbrustschützen.

Die Hofer-Sammlung

Im Jahre 1940 konnte die Vereinigung ehemaliger Thuner Prögeler (VTP) vom Fürsprecher und Historiker Paul F. Hofer (1858-1940) aus Bern die umfangreiche Grafik-Sammlung über Thun erwerben. Es war ihr ein Anliegen, die für Thun wichtige Grafiksammlung in vollem Umfang der Stadt zu erhalten, diese zusammenzuhalten und zu pflegen. Nach der Gründung der Thuner Kunstsammlung, dem heutigen Kunstmuseum, im Jahre 1948 übergab die VTP die Sammlung der Thuner Kunstsammlung im Jahre 1956 als Depositum und übernahm die Kosten für die ausstellungsreife Herrichtung des kostbaren Werkes. Seither waren in vielen Ausstellungen Blätter aus der Hofer-Sammlung zu sehen. Anlässlich des Ausschiessets 1997 konnte in der Galerie des Regionalspitals Thun in grösserem Rahmen einen Ueberblick und Querschnitt der reichen Sammlung vermittelt werden. Die Sammlung umfasst Stiche, Radierungen, Lithografien, Holzschnitte und Originalbilder mit Ansichten von Thun aus der Zeit vom 17. bis zum 20. Jahrhundert. Nebst den bekannten Kleinmeistern wie Aberli, Benz, Dikenmann, Herrliberger, Lory, Merian, Schiel, Schmid, Sprünglin, Wegelin, Weibel, Wocher und Wolff sind auch zeitgenössische Künstler wie Etienne Clare, Werner Engel, Gustav Keller, Gottfried Lüscher und Ulrich Wilhelm Züricher vertreten. Der Katalog umfasst 397 Nummern mit rund 550 Blättern. Davon sind 250 Blätter kolorierte und unkolorierte Veduten sowie 150 Blätter Werke zeitgenössischer Künstler. Bei den restlichen 150 Blättern handelt es sich um Fotografien, Reproduktionen und verschiedene Bildern unterschiedlichster Art.

Armbrustschiessen der Ehemaligen

Am Ausschiesset 1933 hatte einer der Ehemaligen den guten Einfall, nach Schluss der Zusammenkunft ins Knabenschützenhaus zu pilgern und hier mit der Armbrust ein Wettschiessen zu veranstalten. Freudig wurde die Anregung begrüsst. Rasch war die Sache eingefädelt. Rudolf Wenger, Lehrer und Mitglied der Kadetten- und Armbrustschützenkommission, hatte die Freundlichkeit, Armbrust und Pfeil zur Verfügung zu stellen. Zeiger, Warner und Schützenmeister wurden bestimmt. Eine rasch durchgeführte Sammlung ermöglichte den Ankauf einer Anzahl bescheidener Gaben. Das ermöglichte den ersten Schiessbetrieb. Seither wird das beliebte Ehemaligenschiessen alljährlich am Ausschiesset-Dienstag durchgeführt.

Thuner Kadetten-Verein (TKV)

Am 29. September 1986 wurde im Hotel Emmental Thun der Thuner-Kadettenverein gegründet. Im Jahre 1972 entfiel für die Prögeler das Obligatorium zum Mitmachen im Kadettenkorps. Jeder Schüler und später auch jede Schülerin einer Thuner Schule konnte ab der fünften Klasse fortan freiwillig Kadett oder Kadettin werden. Das hat dazu geführt, dass der Anteil der Schüler aus dem Progy im Korps auf rund 30 Prozent sank. Im Armbrustschützenkorps waren es von 76 Schützen noch 16 Prögeler. Gute zwei Drittel der ehemaligen Kadetten gehörten also nicht mehr der VTP an. Sie wurden nach dem Austritt aus dem Korps nicht mehr informiert, erhielten keinen Jahresbericht und waren offiziell in keiner Funktion am Ausschiesset vertreten. Diese Ehemaligen, zusammen mit den ehemaligen Kadetten aus dem Progy, galt es, für die Sache eines neuen Vereins zu gewinnen. Der neue Verein bezweckt die Förderung des Thuner Kadetten- und Armbrustschützenkorps sowie die Pflege der Beziehungen unter den ehemaligen Kadetten. Der TKV hilft mit, den Ausschiesset, dessen Hauptträger das Kadettenkorps ist, als traditionellen Anlass der Stadt Thun zu bewahren. Jedes Mitglied erhält zum Ausschiesset ein Mitteilungsblatt (Täntsch), das seine Leser über das Korps und dessen Aktivitäten informiert. Jedes Mitglied kann Armbrustschiessen der Ehemaligen teilnehmen, das zusammen mit der VTP durchgeführt wird. Auch organisiert der TKV alljährlich am Ausschiesset-Montag das zur Tradition gewordene Kleinkaliberschiessen der Ehemaligen in der Schiessanlage Guntelsey. Nach erfolgter Gründung des TKV pendelte sich die Koexistenz von VTP und TKV sehr rasch und sehr gut ein, etwa nach dem Motto: "Getrennt marschieren - vereint schlagen."