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Kinder an die Macht!

Kinder an die Macht!

04.09.2023
Wer erinnert sich an den 31. März 1986? Wir natürlich auch nicht… Die Frage ist rhetorisch gemeint und zielt nicht auf das Alter der Lesenden dieses Jahresberichtes, seid beruhigt liebe VTPler.
Es war der Tag, an welchem das Lied von Herbert Grönemeyer: Kinder an die Macht! auf den damaligen Schallplatten-Markt kam. Eine pinkige Plattenhülle mit einem Strichmännchen, welches in die Luft springt und Arme und Beine von sich streckt. Was soll das bitte mit dem Progy zu tun haben? Eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern der 7. und 8. Klassen hat sich nämlich überlegt, wie sie ihre zukünftigen Kolleginnen und Kollegen der 6. Primarklassen an deren ersten Schultag am 14. August 2023 empfangen und was sie ihnen auf den Weg mitgeben wollen. Daraus ist die untenstehende Auflistung entstanden, welche ein wertschätzendes Miteinander am Progy ermöglichen soll. Unser Fazit: Wir Lehrpersonen ziehen einfach den Hut – toll gemacht, liebe Schülerinnen und Schüler!

Wir gehen daher am Progy im nächsten Schuljahr einen umgekehrten Weg. Unsere Schülerinnen und Schüler geben den Ton an und den Weg vor. Ein gesundes Schulhausklima – vorbereitet und in die Wege geleitet von Kindern für Kinder. Maria Steiner, ehemalige und langjährige Lehrperson an unserer Schule, hat in ihrer ersten Kolumne «Reden Sie Klartext» im Thuner Tagblatt am 25.Februar 2023 aufgerufen, auf nichtssagende Floskeln und wohlklingende Worthülsen zu verzichten und die Dinge beim Namen zu nennen. Liebe VTPler – unsere Schülerinnen und Schüler können das schon, vertrauen wir ihnen also!

Die Schülerinnen und Schüler möchten, dass am Progy auch zukünftig das Folgende gelten soll:
• Sei respektvoll gegenüber deinen Mitschülerinnen, Mitschülern und Lehrpersonen. Behandle andere so, wie du selbst behandelt werden möchtest.
• Verwende keine beleidigenden oder diskriminierenden Worte oder Handlungen. Wir wollen eine Schule, in der sich jede Person sicher und willkommen fühlt.
• Sei pünktlich und zuverlässig. Wenn du zu spät kommst oder eine Aufgabe nicht erledigst, erschwert das nicht nur deine Arbeit, sondern auch die deiner Mitschülerinnen, Mitschüler und Lehrpersonen.
• Verwende Technologie und soziale Medien verantwortungsbewusst. Denke daran, dass deine Online-Aktivitäten Auswirkungen auf andere haben können.
• Sei umweltbewusst und achte auf deine Umgebung. Wir wollen eine saubere und gesunde Schulumgebung für alle.
• Sei offen für neue Erfahrungen und Ideen. Wir sind hier, um zu lernen und zu wachsen, also sei neugierig und experimentierfreudig.
• Sei verantwortungsbewusst und handle mit Anstand. Wir erwarten, dass alle ehrlich und vertrauenswürdig sind und sich an die Regeln halten.

Wir danken herzlich!
Wir danken neben den bereits erwähnten Schülerinnen und Schülern: unseren Lehrpersonen und Eltern, unserer Sekretärin, dem scheidenden Hauswartehepaar Trix und Res Studer und ihrem Nachfolger Martin Hirschi mit ihren Mitarbeitenden, aber auch dem Schulkommissionspräsidenten, den Schulkommissionsmitgliedern und unseren Schulhausvertretern, unserer Schulinspektorin, dem Stadtpräsidenten, dem aktuellen Stadtratspräsidenten, unseren Ansprechpersonen auf der Erziehungsberatung und der kantonalen Erziehungsdirektion, im BIZ, im Amt für Bildung und Sport, unseren beiden Schulärzten und der Kantonspolizei für die jährlichen Präventionskampagnen, dem VTP, den freiwilligen Mitarbeitenden und allen stillen Helferinnen und Helfern im Hintergrund.

Schulinspektorin, SK-Schulhausvertretung, OSLK und ABS
Die Zusammenarbeit mit unserer Schulinspektorin Caroline Stähli-Zwahlen ist von gegenseitigem Respekt und Wertschätzung geprägt. Martin Berger, unser Schulkommissionspräsident, Christine Nygren (Vizepäsidentin) und Stefan Wüthrich (Schulhausvertreter) bringen uns und unserer Arbeit viel Verständnis entgegen und die unterstützende Zusammenarbeit wird äusserst professionell angegangen. Im Namen des Kollegiums danken wir für diese Art der Unterstützung. Gleiches gilt auch für Daniel Gaschen (Präsident OSLK und Schulleiter an der OS Strättligen) und Pascal Däpp (IBEM-Schulleiter der OS Thun und Schulleiter OS Länggasse), welche uns mit ihren zusätzlichen Arbeiten entlasten, die sie für alle Thuner Oberstufenschulen erledigen. In den Dank einschliessen möchten wir auch Stefan Zingg (Leiter Fachstelle Bildung im ABS), dessen Arbeit wir sehr schätzen.

Im Namen unserer Jugendlichen danken wir für eurer Engagement für die Thuner Schulen und das Progy!


In der Schulchronik des Schuljahres 2022/23 sind folgende Ereignisse bemerkenswert:

Schülerinnen und Schüler
Im Schuljahr 2022/23 besuchten 333 Jugendliche an 17 Klassen den Unterricht an der Oberstufenschule Progymatte. Vier spezielle Sekundarklassen, sechs Sekundarklassen, vier Realklassen und zwei KbF-Klassen bildeten unsere traditionsreiche Schule, an welcher 49 Lehrpersonen unterrichteten. Seit dem 27. April 2022 wird am Progy zudem die IK DaZ-Klasse der Thuner Oberstufenschule geführt, in welcher ukrainische Flüchtlinge beschult werden. Seit dem Schuljahr 2022/23 wird ausserdem die zentrale 9. spezSek-Klasse der Stadt Thun am Progy unterrichtet.

Lehrpersonen
Unsere Schule verlassen Sabina Meyer sowie Florence und Marco Hitz. Sabina Meyer wird das Progy nach genau 20 Jahren verlassen, nicht aber den Schuldienst. Sie wird weiterhin an der OS Länggasse unterrichten. Sabina hat mit grossem Eifer, Motivation und Freude vielen Jahrgängen am Progy textile Fertigkeiten mit auf den Lebensweg gegeben. Florence und Marco Hitz werden das Progy ebenfalls verlassen, sich beruflich aber ausserhalb der Schule betätigen. Florence hat als Fachschaftsleiterin WAH (Wirtschaft, Arbeit und Haushalt) und der Organisation unserer Schulküchen stets Grosses geleistet, ebenso in den anderen Fächern, welche sie unterrichtet hat. Marco hat als Sekundarlehrer phil II und als langjähriger Fachschaftsleiter Mathematik unsere Schule mitgeprägt. Zusammen werden fast 40 Jahre Unterrichtserfahrung das Progy verlassen und wie sie selber humorvoll meinten, dass das Progy nun «Hitz(e)-frei» sei. Sehr schade sagen wir und wünschen allen gutes Gelingen in ihren neuen Lebensabschnitten und danken ihnen und allen Lehrpersonen für ihren grossen Einsatz für unsere Jugendlichen. Wir freuen uns, dass wir mit Janine Brunner eine erfahrene Klassenlehrperson gewinnen konnten und unser Kollegium mit den beiden ehemaligen Praktikantinnen Noemi Baumgartner und Gianna Maissen wertvoll ergänzen konnten.

Unterricht
Unser grundsätzliches Ziel ist es, den Schülerinnen und Schülern ein breites Allgemein- und Fachwissen zu vermitteln. Dieses Anliegen änderte sich in den letzten Jahren nicht, und ist auch seit der Einführung des neuen Lehrplanes 21 nicht weniger relevant geworden. Dazu gehören neben dem Schulwissen aber auch die Aneignung von notwendigen und alltagstauglichen Sozialkompetenzen und weiteren personalen Kompetenzen. Wir wollen an einer Schulkultur, in welcher wir erreichen möchten, dass die Jugendlichen – von ihrem persönlichen Niveau ausgehend – eine hohe Leistungsbereitschaft zeigen und möglichst gute Leistungen erbringen, auch in Zukunft arbeiten.
Etwas leisten zu wollen soll ein Wert sein, den unsere Schülerinnen und Schüler mit ins Berufsleben mitbringen. Dass sie dazu bereit sind, haben sie im letzten Jahr mehrfach bewiesen.


Wichtige pädagogische Schwerpunkte seien deshalb nachfolgend kurz beschrieben:

VTP-Schüleragenda
Der VTP hat unseren Schülerinnen und Schülern zum Schuljahresbeginn bereits zum achten Mal eine Schüleragenda geschenkt. Diese Agenda konnten wir stets an die pädagogischen Bedürfnisse der Schüler- und Lehrerschaft am Progy anpassen und wird auf Schuljahresbeginn 2023/24 vollständig an die Anforderungen und Bedürfnisse des neuen Lehrplanes angepasst sein. Der VTP übernahm die Druckkosten und unterstützte dieses pädagogisch wertvolle Arbeits- und Planungsgerät unserer Jugendlichen weiterhin. Ehemalige unterstützen aktuelle Schülerinnen und Schüler sinnvoll – vielen Dank!

Vergleichsarbeiten und Lese-Screening
Unsere Schule nahm im vergangenen Schuljahr wiederum an den standardisierten, nationalen Stellwerk-Vergleichsarbeiten in den 8. und 9. Klassen teil. Die schulinterne Vergleichsarbeit für die 7. Klassen in den Fächern Deutsch und Mathematik wurden ebenfalls durchgeführt. Diese Vergleiche und die Stellwerk-Vergleichsarbeiten ermöglichen notwendige Rückschlüsse für unsere tägliche, pädagogische Arbeit. Die persönlichen Resultate und daraus resultierende Massnahmen wurden von den Lehrpersonen mit den Schülerinnen und Schülern besprochen und umgesetzt. Auf Schulebene haben sich in den letzten Jahren in den Evaluationen der Lehrpersonen und der Schulleitung die folgenden Hauptmerkmale, einmal mehr, bestätigt: Lesen als Aufbau des eigenen Wissens muss gestärkt und die Grundkenntnisse in Mathematik müssen wiederholt, geübt und verankert werden. Um die Lesefähigkeit zu steigern, führten wir mit unseren Jugendlichen in der 7. Klasse zweimal jährlich ein «Salzburger Lese-Screening» durch, welches uns Anhaltspunkte für notwendige Fördermassnahmen gibt. Wir haben dazu eigens ein Lehrmittel angeschafft, welches mithelfen soll, Sicherheit im Umgang mit der deutschen Sprache erlangen zu können. Die erzielten Resultate sind auch dieses Jahr äusserst positiv und freuen uns sehr. Die schuleigene Bibliothek spielt dabei eine tragende Rolle. Sie wird von Kaspar Furrer geleitet und stets modernisiert. Zudem dokumentieren unsere Schülerinnen und Schüler ihr Wissen auch mit der Teilnahme an weiteren Vergleichstests, so beispielsweise am internationalen Pangea-Mathematik- und beim Mathe-im-Advent-Wettbewerb. Dies liefert uns Hinweise, in welcher Form Unterstützung für unsere Schülerinnen und Schüler angesagt ist. Die gemachten Erkenntnisse werden in den kommenden Jahren sowohl auf Klassen- als auch auf Schulebene als Aspekte der Unterrichts- und Schulentwicklung in unsere pädagogische Arbeit einfliessen. Die spezifische, leistungsgerechte Förderung unserer Jugendlichen wurde wiederum von denjenigen Lehrpersonen getragen, welche auch den regulären Unterricht durchführen. Das Gefäss wird ab der 8. Klasse IVE (Individuelle Vertiefung und Erweiterung) genannt und trägt bei einer Dotierung von drei obligatorischen Wochenlektionen zum selbständigen, aber von Lehrpersonen unterstützten, Lernen bei.
Dieser Ansatz des IVE und der Fokus auf das selbständige und eigenständige Lernen im Flex9 (Flexibilisierung des 9. Schuljahres) mit einer selbständigen Semesterarbeit aller Schülerinnen und Schüler, basiert auf dem neuen Lehrplan 21. Darauf wurde am Progy seit Jahren in Form von selbständigen Pilotprojekten hingearbeitet. Es ist uns wichtig, dass die Jugendlichen eine selbständige Arbeit planen, durchführen, abschliessen und einem Publikum als Referat und den Eltern und den anderen Schulklassen präsentieren. Die Resultate waren sehr erfreulich und machte die Jugendlichen, ihre Eltern und die betreuenden Lehrpersonen stolz. Die Produkte reichten von einer eigenen Gitarre mit Gurt und Plektrum, einem Katzenbaum aus Recycling-Materialien, selbstgebauten Möbel- und hergestellten Kleidungsstücken, einem reparierten Mofa über ein Unihockeymöbelstück mit LED-Beleuchtung, einem albanischen Rezept-Kochbuch und einem interessanten Bericht zum Besuch, um den Alltag eines  Gefängniswärters kennenzulernen.

Zudem konnten die Jugendlichen der 9. Klassen letztmals das ECDL-Diplom (European Computer Driving Licence in Word und Excel) im IT-Bereich mittels eines Abschlusstestes erwerben. Der VTP unterstützt diesen Schritt unserer Schülerinnen und Schüler in die digitale Welt – wir sind sehr dankbar darüber. Ab kommendem Schuljahr haben wir uns aus Kostengründen und pädagogischen Überlegungen dazu entschieden, neue Wege mit einem intern erarbeiteten IT-Ausbildungsgang zu beschreiten.

Lerngefässe für sinnvolles
Fordern und Fördern

Bei allfälligen schulischen Mängeln standen unseren Schülerinnen und Schülern Förder- und Stützkurse zur Verfügung. Das Progy legt grossen Wert darauf, unseren Jugendlichen die Möglichkeit zu bieten, selbständig und freiwillig zu lernen. Beim Förderunterricht oder der Hausaufgabenhilfe gilt: Die Schülerinnen und Schüler besuchen dieses Angebot freiwillig. Der Anstoss kommt oft von den Schülerinnen und Schülern selber, welche sich besser auf eine Aufnahmeprüfung an eine weiterführende Schule oder auf die von Lehrbetrieben geforderten Checks vorbereiten möchten. Dieses Angebot hat sich bewährt, findet täglich zur Mittagszeit statt, wird rege besucht und erspart mancher Familie die Bezahlung eines kostenpflichtigen Nachhilfeunterrichtes ausserhalb der Schule. Wir haben zudem zur Kenntnis genommen, dass Strukturhilfen wie Wochen- und Arbeitspläne, welche sich im Fernunterricht in der COVID-19-Zeit bewährt haben, von vielen Lehrpersonen adaptiert und weiterhin eingesetzt werden, weil sie auch das selbständige Arbeiten der Schülerinnen und Schüler in den Fokus rücken. Seit diesem Schuljahr bieten wir auch eine fachspezifische Prüfungsvorbereitung für weiterführende Schulen (GYM/FMS/BM) im Fach Mathematik an.

Berufswahlfahrplan und Berufswahlforum
Stolz können wir verkünden: Alle unsere 9. Klässlerinnen und 9. Klässler des Schuljahres 2022/23 haben eine Anschlusslösung. Die Unterstützung der Jugendlichen bei der Berufswahl und bei der Vorbereitung für weiterführende Schulen zu garantieren, ist ein wichtiges Ziel unserer Schule. Der schuleigene Berufswahlfahrplan ist einerseits Leitplanke und andererseits Hilfsmittel für Eltern und deren Kinder zur Standortbestimmung im Berufswahlprozess. Die Zusammenarbeit mit dem BIZ wird von Martin Grundbacher konkret und sehr gut koordiniert. Unser traditionelles Berufswahlforum, welches die Elternmitarbeit (vormals: Elternrat) mitorganisiert hat, konnte im November 2022 wiederum durchgeführt werden. Über 250 Jugendliche und Eltern haben vom Austausch mit 15 Lehrbetrieben und deren Vertreterinnen und Vertretern profitiert.

Ausserschulische Lernorte
Die ausserschulischen Lernorte sollen auch in diesem Jahresrückblick einen wichtigen Platz einnehmen, denn sie zeigen, dass das Lernen keineswegs auf die «heiligen Hallen des Progys» beschränkt ist, sondern sehr oft ausserhalb der Schule stattfindet. Die anschliessende Auflistung unterschiedlichster Aktivitäten des vergangenen Schuljahres erhebt, wie in den letzten Jahren, nicht den Anspruch, vollständig zu sein, will aber einen Einblick in eine lebendige Schulkultur bieten. Wir konnten wiederum viele gemeinsame Aktivitäten durchführen:

Unseren SBB-Tag als Klassenausflug, die Weihnachtskonzerte in der Stadtkirche, einen Spielmorgen, diverse Skilager und Landschulwochen, den Sprachaustausch mit dem Wallis und die im Mai erstmals durchgeführten Tage der offenen Tür, den Maibummel, die Schulreisen und den Sporttag. Auch das eine grosse Palette an Tätigkeiten im Bereich des ausserschulischen Lernens! Der krönende Abschluss des Schuljahres waren die musikalischen Darbietungen und den jeweiligen Klassenbeiträgen anfangs Juli in der Westhalle, mit über 600 Eltern und Familienangehörigen an den drei Veranstaltungen unser Jahrgangsklassen. Wir konnten den Eltern so ein kleines Dankeschön für die konstruktive Zusammenarbeit mit auf den Weg in die Sommerferien geben.

Unsere Schülerinnen und Schüler führten Berufswahlwochen und Kennenlerntage durch, absolvierten Arbeitseinsätze auf der Alp Heiti oberhalb Latterbach, besuchten das Weissenburgbad, das Schnurreloch, Solothurn und die Berner Gesundheit, führten einen Brätliabend, eine Beach-Party und Unterrichtseinheiten im Wald und an der Aare durch, machten eine Geografie-Exkursion zum Thema: öffentlicher Verkehr in Bern, wanderten auf das Wiriehorn und im Eriz, absolvierten Umwelteinsätze und erkundeten die Region mit dem Velo. Sie besuchten die Seilpärke in Bern und Interlaken, den Rheinfall und den Munot, schwammen im Strandbad und unter fachkundiger Leitung im See und in  der Aare, arbeiteten bei Biologie-Exkursionen auf der Allmend und beim Glütschbach, nahmen am Nichtraucherwettbewerb und an Zeichnungswettbewerben teil, reichten Lernfilme bei unterschiedlichen Wettbewerben ein, besuchten diverse Berufswahl-Veranstaltungen, ebenfalls Ausstellungen in Museen in Thun, Bern und Basel, Sonderschauen zu Gesundheit und die BAM. Sie besuchten das Fabriggli in Steffisburg, den Thuner Klettertreff und die Pumptracks in Thierachern und Blumenstein, diverse Kinoaufführungen, die Trampolinhalle und das Giessenbad in Belp und erkundeten unsere Heimat, verbrachten eine Nacht auf dem Niesenbänkli und vergnügten sich auf der Thuner Eisbahn und im Sportunterricht im Orientierungslauf in den Thuner Wäldern, spielten Tennis und putteten in Allmendingen und waren in Landschulwochen in  Winterthur, im Jura, Lausanne oder Neuenburg unterwegs. Die Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen präsentierten zudem ihre Abschlussarbeiten vor Publikum, setzten sich für unser Welt-Klima ein, nahmen an einem Kurs der Schweizerischen Herzstiftung zu Herz-Lungen-Wiederbelebung mit zwei Rettungssanitätern teil, spielten die ganze Saison Eishockey, waren am 50 Jahr-Jubiläum der Musikschule der Region Thun (MSRT) im Einsatz und aktiv bei den Kadetten tätig.

Progy Robos und Progy Technos
Schülerinnen und Schüler erarbeiteten in ihrer Freizeit bei den Progy Robos und Progy Technos computerunterstützte Vorgänge gemeinsam mit einem ehemaligen Schüler, welcher als Lerncoach amtet. Ein gelebtes Weitergeben von Wissen, welches wir an unserer Schule bewusst anstreben. Das Progy will dieses freiwillige Angebot im MINT-Fächerbereich/Robotik auch weiterhin schwerpunktmässig fördern und wird vom VTP dabei unterstützt.

Musik und Schul-Kultur
Musik und Kultur sollen einen wichtigen Stellenwert im Leben unserer Jugendlichen einnehmen. Dabei spielt der Gedanke eine tragende Rolle, dass Gemeinsames zu tun, Aufgaben zu stemmen und Erfolge (und allenfalls Misserfolge) zu tragen, einen wichtigen Platz in unserer Schulkultur einnimmt.

Unsere Klassen konnten das traditionelle Weihnachtskonzert in der Stadtkirche und das Musical «Mamma Mia – here we go again» unter der Leitung der Musiklehrer Sandro Santschi und Tobias Bichsel und der grossen Mithilfe von Klassen- und Fachlehrpersonen durchführen, ebenso die musikalisch umrandeten Schulschlussaktivitäten in der Westhalle.

Dank der Grosszügigkeit von Spenderinnen und Spendern konnten wir mit der Kollekte am am Weihnachtskonzert wiederum einen namhaften Betrag an Personen in Notsituationen leisten. Einerseits unterstützten wir ein von Markus Wenger getragenes Schulprojekt in Sambia (www.schulprojektesambia.ch) und andererseits das Wohnheim Höchmatt für geistig behinderte Menschen auf der Schwarzenegg (hoechmatt.ch).

Sport
Der Sport ist ebenfalls unbestritten ein wichtiges Standbein unserer Ausbildung am Progy. Unsere Schülerteams der Progy-Flyers (Eishockey), Progy-Players (Unihockey) und Progy-Jumpers (Volleyball) waren mehr als sinnvolle Freizeitbeschäftigungen. Der traditionelle Spielmorgen zum Abschluss des ersten Semesters fand ebenso statt wie der Sporttag mit Klassenwettbewerben im Schwimmen, Crosslauf, Velocross und Leichtathletik. Nicht zu vergessen sind die «wichtigen und hoch emotionalen» Sportvergleiche, von Schülerinnen und Schülern und den Lehrpersonen durchgeführt, im Volleyball, Unihockey, Eishockey und Fussball.

Kunst- und Sportklassen Thun
Das Progy mit seinen Kunst- und Sportklassen ist auch weiterhin für die Jugendlichen und den Sport im Berner Oberland unterwegs. Eine sinnvolle Weiterentwicklung unserer Kunst- und Sportklassen mit über 50 Schülerinnen und Schülern wird stets angestrebt. Momentan wird mit der Einführung des sogenannten Berner Talents ein politischer Auftrag umgesetzt. Wenn die Anfangsschwierigkeiten behoben sein werden, ist dies ein Schritt in die richtige Richtung. K+S-Koordinator Jürg Schmid amtet dabei für die BKD auch als regionaler Koordinator. Stolz sind wir auch ein wenig: Der Exekutivrat von Swiss Olympic hat unserer Schule und der Stadt Thun an der Sitzung vom 15. Juni 2023 das Label «Swiss Olympic Partner School» für weitere vier Jahre, bis 31. Juli 2027, zugesprochen. Eine Anerkennung unserer Arbeit, welche uns grosse Freude macht.

Begabtenförderung und Integrationsklassen der Stadt Thun
Die Begabtenförderung von Kindern und Jugendlichen der Stadt Thun wurde bereits im siebten Jahr in unserem Schulhaus durchgeführt. Dabei wurden Primarschülerinnen und -schüler in einem Pull-out-Angebot am Mittwochmorgen aus allen Thuner Primarschulen zusammengezogen. Jugendliche, welche das Pull-out besucht hatten, werden nach ihrem Übertritt an die Oberstufe in der 7. und 8. der speziellen Sekundarklasse und den Sekundarklassen weiter betreut. Andererseits werden am Progy in unserer KbF-S weiterhin Schülerinnen und Schüler unterstützt, welche der deutschen Sprache noch nicht mächtig sind. Dabei handelt es sich um unbegleitete, minderjährige Jugendliche, Kinder aus dem Familiennachzug oder um die Einschulung von Zugezogenen mit anderen Muttersprachen. Ziel ist eine Integration in eine Regelklasse unserer Schule.
Die neue Klasse für ukrainische Flüchtlingskinder werde bereits vorgängig erwähnt.

Ausblick: Schulentwicklung
Die nachfolgenden Ausführungen sollen den Fokus auf ausgewählte Themen richten, welche uns am Progy beschäftigten und in naher Zukunft beschäftigen werden.

Unterrichts- und Schulentwicklung
Die Arbeiten in den Fachschaften und -gruppen absolvierte unser Kollegium in diversen Arbeitsschritten, stets auch mit Blick auf den Lehrplan 21, wobei die kompetenten Fachschaftsleitungen eine wertvolle und professionelle Arbeitsweise garantieren.

Weiterbildung und Lehrplan 21
Die schulinterne Weiterbildung im Kollegium setzte im pädagogischen Bereich in den letzten Jahren diverse Schwerpunkte. Im Schuljahr 2022/23 war dies das Gestalten von Beziehungen zwischen Lehrpersonen, Jugendlichen und deren Eltern für ein gelingendes Miteinander. Eine Herausforderung ist und bleiben die mobilen  Kommunikationsgeräte. Der Gebrauch von iPads im Unterricht wurde von den Lehrpersonen intensiviert. Das iPad ist ein unersetzliches Lehrmittel geworden, viele unserer «Schulbücher» von früher sind nun digital abgespeichert und einsetzbar. Fazit: Das iPad ist sinnvolles und unersetzliches Arbeitsgerät geworden. Selbstverständlich kämpfen auch wir weiterhin mit der Situation, dass einige unserer Jugendlichen das Arbeitsmittel (inklusive das eigene Handy) lieber als Spielgerät einsetzen. Wir Lehrpersonen sind dann, zusammen mit den Eltern, als pädagogische Autorität gefragt und müssen situative Lösungen suchen.

Am Kollegiumsausflug, welcher traditionellerweise am Montag nach den Kadettentagen stattfindet, wanderten wir auf unterschiedlichsten Wegen auf den Niesen. Unseren gemeinsamen Skitag im März sagten wir ab, weil wir der Kollegiumsdiskussion in der Zündkapselfabrik zur Nachfolge von Luc König den gebührenden Raum einräumen wollten. Das Kollegiumsbräteln im Juni führten wir als Racletteabend durch. Trix und Res Studer verabschiedeten sich auf diese Weise vom Progy – wir werden sie vermissen!

Kommunikation und Elternnewsletter
Seit zehn Jahren informiert der monatliche Newsletter die Eltern jeweils am ersten Tag des Monats transparent und nachhaltig über Wissenswertes zum Schulbetrieb. Jeweils auf unserer Homepageaufgeschaltet einsehbar, wird dieser den Eltern neuerdings über KLAPP zugestellt.

Elternmitarbeit
Im Schuljahr 2022/23 arbeitete der Elternrat mit der Schulleitung und Lehrpersonen zusammen und hielt fünf Arbeitssitzungen, ab. Das Berufswahlforum im November und die Mitarbeit an den Tagen der offenen Tür im Mai konnten erfolgreich und mit Präsenz vieler Eltern durchgeführt werden.

Tage der offenen Tür
Die Schulzimmertüren standen am 15./16. Mai 2023 offen und zahlreiche Eltern nahmen die Einladung an, besuchten den Unterricht ihrer Kinder und tauschten sich bei Kaffee und Gipfeli mit den Lehrpersonen aus. Zudem war die Ausstellung der Arbeiten im Bereich Werken und Bildnerisches Gestalten ein Blickfang. Es wurden dabei nicht nur fertige Produkte ausgestellt, sondern auch Objekte, welche am Entstehen waren. Ein gelungener Anlass, den wir sicher wiederholen wollen!

Visionen und Pläne
Die vertiefte Verankerung des Lehrplanes 21, unsere stetigen Adaptationen im Bereich der Flexibilisierung des 9. Schuljahres, die Weiterentwicklung der Kunst- und Sportklassen Thun an unserer Schule im Rahmen der Berner Sportstrategie, die Integration von Kindern mit speziellem Unterstützungsbedarf (REVOS 2020), die Neugestaltung des Pausenareals, die Stärkung der sozialen Kompetenzen unserer Schülerinnen und Schüler, die Bekämpfung von vandalistischen Akten auf dem ganzen Schulgelände und die Einarbeitung von Stefan Bürki als neuem Schulleiter sind Herausforderungen, welche wir angehen wollen und uns beschäftigen werden.

Vor Jahresfrist wiesen wir an dieser Stelle darauf hin, dass ein «administrativer und bürokratischer Overkill» im Bildungswesen zu verhindern sei. Wir sind aber leider immer noch in der gleichen Situation. Gute Ideen der BKD wie die Digitalisierung des Programms der Berner Talente zur Förderung von talentierten Jugendlichen, der neuen Form der elektronischen Pensenmeldung auf Schulleitungsebene oder der Gehaltsabrechnungen der Lehrpersonen sind wohlgemeint, in Zukunft vielleicht sogar zielführend, montan einfach nur die berühmte Schippe drauf, weil nur bedingt funktionstüchtig im Schulalltag, zu wenig gut geplant, ohne genügend lange Pilotphasen und alles stets unter grossem Zeitdruck. Gleiches gilt auch für die Planung und das Vorgehen in der sogenannten «Optimierung der Thuner Volksschule». Unter der Federführung einer externen Beratungsfirma wurde in einem nicht gerade als transparent zu bezeichnenden Prozess die Notwendigkeit herausgearbeitet, dass sowohl in der Verwaltung als auch in der Schulkommission Bedarf an zusätzlichen Stellenprozenten bestehe. Speziell für die Schulkommission, welche in ihrer Arbeit vom Stadtrat am 07. Juli 2022 mittels Beschluss bestärkt wurde, steht dies ausser Frage. Hingegen möchten wir zur Frage stellen, warum der daraus resultierende, zusätzliche Mehraufwand für die Schulleitungen nicht einmal zur Diskussion stand? – schlicht: Fehlanzeige. Wäre es nicht an der Zeit, sich bildungspolitisch zu überlegen, warum sich in Thun etliche Schulleitende beruflich anders ausrichten? Auch deshalb, einmal mehr, die dringend notwendige Bitte an die Poltik: Arbeitet an einer visionären Thuner Bildungsstrategie und nicht an einem politisch gefärbten Bildungs-Flickwerk mit viel Hü und Hot. «Wir als Schule» wären äusserst  dankbar, wieder einmal sorgfältig und langfristig planen zu können.

Unser pädagogisches Credo
Wir haben an unserer Schule die Möglichkeit, unsere Schülerinnen und Schüler vielfältigst zu unterstützen: Von den Kleinklassen, über die Realklassen, den Sekundar- und den speziellen Sekundarklassen und der Ukraine-Klasse – alles unter einem Dach. Eine gelebte Integration: Wir dürfen zudem mit Stolz sagen, fast gewaltfrei und einander respektierend. Die individuelle Förderung geschieht auf verschiedenste Weisen: Mit heilpädagogischer Begleitung, Co-Teaching- Lektionen und dem Förderunterricht bei leistungsschwächeren Schülerinnen und Schülern. Dazu muss aber auch weiterhin gehören, den leistungsstarken Jugendlichen gerecht zu werden. Dies geschieht momentan in den speziellen Sekundarklassen, denn wir Lehrpersonen möchten die Kinder bei ihrem Vorhaben unterstützen, ihre Arbeit weiterhin gut machen zu können, dies aber mit einer ehrlichen Bescheidenheit anzugehen. Im Wissen, dass die tägliche Arbeit mit unseren Jugendlichen ein wichtiger Teil einer funktionierenden Gesellschaft darstellt. Damit
wir unsere Ziele auch in Zukunft gemeinsam erreichen können, erwarten wir auch weiterhin von allen Schülerinnen und Schülern am Progy grossen Einsatz und die Bereitschaft, Leistung zu erbringen und sich für ihre eigene Zukunft anzustrengen und einzusetzen.

Im kommenden Schuljahr werden 107 neue Schülerinnen und Schüler aus der Primarstufe zu uns ans Progy an die Oberstufe wechseln. Die Lehrerschaft und die Schulleitung freuen sich auf die Arbeit mit den Jugendlichen im Schuljahr 2023/24.

Das letzte Wort dieses Rückblicks hat traditionellerweise eine Schülerin oder ein Schüler. In diesem Jahr war es gar eine Gruppe von Schülerinnen und Schüler gewesen, welche die bereits erwähnten Regeln aufgelistet hat, welche zu Beginn aufgeführt war. Dem gibt es wenig zuzufügen – Kinder an die Macht! zählt auch hierfür:

Ein Schüler hat in einer Rückmeldung an eine Lehrperson zum Schuljahresschluss gemeint, dass diese weniger streng sein solle, einfach manchmal, ja wobei, es sei gar nicht so schlecht, wenn Lehrpersonen streng seien, einfach fair, och streng sei schon recht, dann wisse man, was man machen müsse und so sei es eigentlich dann schon gut!

Bleiben Sie, wie Sie sind… Eigentlich ein schönes und liebes Lob! Liebe VTPler, wir danken für eure Unterstützung und bis zum Jahresbericht 2023/24.

Felix Bräm und Luc König
Schulleitung