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Wie läuft’s eigentlich mit der Tagesschule?

Wie läuft’s eigentlich mit der Tagesschule?

01.08.2017
Im Juli 2012 wurde der Neubau unserer Schule mit zwei Schulküchen, der Tagesschule und dem Lernatelier für die Kunst- und Sportschülerinnen und -schüler eröffnet. Seit zwei Jahren ist Martin Ulrich Leiter der Tagesschule. Hier sein Bericht:
 

Auftrag einer Tagesschule

«Die Tagesschule bietet eine zeitgemässe pädagogische, die Schule ergänzende Betreuung an, fördert dabei auch die soziale Kompetenz und die Selbständigkeit der Schülerinnen und Schüler und trägt zur Chancengleichheit bei. Gleichzeitig ermöglicht sie es den Erziehungsberechtigten, Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren.»

Die Stadt Thun bietet flächendeckend Tagesschulen an und gewährleistet so vor und nach dem Unterricht eine Ganztagesbetreuung für alle Kindergarten- und Schulkinder. Als rechtliche Grundlage gilt die städtische Verordnung über die Tagesschulen (VTS). Die Tagesschulen werden von einer pädagogisch oder sozialpädagogisch ausgebildeten Fachkraft geleitet. Das Angebot umfasst Anregung zur sinnvoller Freizeitgestaltung und Aufgabenbetreuung. Die Nutzung des Angebotes ist freiwillig und kostenpflichtig. Die Kinder besuchen den Kindergarten- oder Schulunterricht weiterhin in ihren Stammklassen und können ergänzend dazu Einheiten der Tagesschule nutzen. Die Eltern melden ihre Kinder jeweils verbindlich für ein Schuljahr an. Die Elternbeiträge richten sich nach dem Jahreseinkommen und der Familiengrösse gemäss kantonalen Vorgaben. Für Oberstufenschülerinnen und -schüler besteht seit 2012 eine zentrale Tageschule beim Schulhaus Progymatte.
Dieses Angebot wird mit dem Tagesstrukturangebot der Kunst- und Sportklassen kombiniert.
Die Anzahl der Schülerinnen und Schüler hat sich kontinuierlich erhöht. So sind aktuell 42 Schülerinnen und Schüler eingeschrieben und nutzen die sogenannten Betreuungsmodule.
 

Zäme ässe u brichte…

Eine ehemalige Mitarbeiterin äusserte sich vor Jahren mit folgendem «Bonmot»: «Alleine essen macht krank und traurig.» Diese Aussage hat mich angesprochen und beschäftigt mich bis heute. So gestalten wir die Mittagssituation ansprechend. Wir nehmen uns Zeit für die Verpflegung, und je nach Neigung, Laune und zeitlicher Verfügbarkeit der Schülerinnen und Schüler tauchen wir in spannende Gespräche ein. Am Tisch sitzen Schülerinnen und Schüler aus den unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten, aus verschiedenen Kulturen, und hinzu kommen die Charaktere des Individuums – also das richtige Gemisch für angeregte,
manchmal fordernde und schöne Momente. Die Mahlzeiten werden täglich frisch von einem Caterer zubereitet und angeliefert. Die Verpflegung der Tagesschule Progymatte ist durch das Label «fourchette verte» (siehe www.fourchetteverte.ch) zertifiziert. Wir garantieren eine ausgewogene, saisonale und gesunde Ernährung.

Nach dem Essen ziehen es einzelne vor, auf dem grossen Sofa für ein paar Minuten auszuspannen. Einige nehmen sich ein Comic und setzen sich in die ruhige Ecke hinter der Zimmerpflanze. Andere freuen sich auf eine Partie Tischtennis oder Billard. Während der Tagesschulzeit bleiben Smartphones und andere Errungenschaften der digitalen Welt unbeachtet in den Taschen.
 

Begleitete Hausaufgaben und mehr …

Die Nachmittagsmodule stehen im Zeichen der Hausaufgabenbegleitung. Hier gilt es die notwendige Infrastruktur und Ruhe zur Verfügung zu stellen und zu erhalten. Die Schülerinnen und Schüler pflegen die sozialen Kontakte. Es wird viel gelacht, Schabernack getrieben. Gegenseitiges Beobachten und Vergleichen sind wichtig im Lebensabschnitt der Schülerinnen und Schüler. Mit einem Zvieri runden wir die Nachmittagsmodule ab. Besteht zwischendurch auch noch Zeit und Raum für ein Einzelgespräch über die Lehrstellensuche, über den Knatsch zu Hause oder über Lebensentwürfe ganz allgemein, so leistet der Tagesschulbetrieb einen kleinen Beitrag zur «ganzheitlichen Entwicklung» der Schülerinnen und Schüler.

Nachfolgend je eine kurze Schilderung von Nils, Lorentina und Denis.

«In der Tagesschule hat es einige Vorteile. Zum Beispiel: Man muss nicht immer nach Hause laufen, was zum Teil sehr praktisch ist. Das Essen wird immer besser, manchmal ist es sehr unangenehm ,aber dann finden wir meistens eine Lösung. Das schätze ich sehr. Leider darf man das Handy nicht brauchen, dafür sind andere da, mit denen Fussballspielen mehr Spass macht. Ausserdem ist die Tagesschule sehr schön eingerichtet. Es gibt einen Klavierraum, einen Billardtisch und vieles mehr, um die mühsame Schulwoche erträglicher zu machen.»
Nils, 8. Klasse

«Nach der Schule gehe ich in die Tagesschule. Ich gehe in die Tagesschule, weil ich Aufgaben habe. Die Betreuerinnen und Betreuer helfen mir bei den Aufgaben. Nachdem ich die Aufgaben gemacht habe, kann ich rausgehen oder Spiele spielen. In der Tagesschule habe ich viel Spass. Um 18.00 Uhr kann ich nach Hause gehen. Das finde ich toll. In der Tagesschule gibt es immer etwas zu essen und zu trinken. Manchmal backen wir Kuchen oder machen eine Pizza. Es macht auch sehr Spass, weil so viele Freunde in der Tagesschule sind. Wir lachen sehr viel. Das ist ein Tag in der Tagesschule Progymatte in Thun.»
Lorentina, 8. Klasse

«Nach der Schule gehe ich in die Tagesschule. In der Tagesschule habe ich viel Spass. Wenn ich hierher komme, habe ich viel zu tun. Wenn man keine Hausaufgaben hat, gibt es etwas anderes zu tun. Meistens haben wir jedoch so viele Hausaufgaben. Leider kann man hier in der Tagesschule nicht am Handy sein.»
Denis, 7. Klasse